Welche Handlungsfelder ergeben sich aus dem Klimawandel für Unternehmen?
Der grundlegenden Frage nach einem Gebot der Neutralität kann man sich aus verschiedenen Perspektiven nähern: beispielsweise aus einer juristischen, aus einer technologischen, aus einer ökonomischen oder im Rahmen von Kamingesprächen sogar aus einer moralischen.
Diese Perspektiven weisen schon einen Stück des Weges zu den Handlungsfeldern: Bei einem überwiegend juristischen Blickwinkel kann zum Beispiel die reine Erfüllung der jeweiligen Regulatorik in den relevanten Märkten gewählt werden. Aus technologischer Sicht rücken mehr die Chancen und Risiken in den Fokus, die mit alternativen Fertigungstechnologien oder alternativer Produkten verbunden sind. Ökonomisch werden zudem marktstrategische Fragen sowie Wettbewerbs- und Kosteneffekte von Bedeutung sein.
Zielgruppe: Verantwortliche für Nachhaltigkeitsthemen
IHK-Netzwerke
Gut informiert. Besser vernetzt.
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Die Anmeldung ist bereits geschlossen. Für Rückfragen nehmen Sie bitte Kontakt mit Tatjana Capriotti (netzwerke@reutlingen.ihk.de, 07121 201-224) auf.
Der kurze Anriss zeigt bereits, dass sich je nach Blickwinkel vielfältige Handlungsfelder ergeben. Orientierung bietet die Ableitung einer Klimastrategie: Eng aus der Unternehmensstrategie abgeleitet schreibt sie fest, mit welcher Grundhaltung das Unternehmen auf die Herausforderungen des Klimawandels blickt. So wird deutlich, dass zunächst eine klare, strategische Weichenstellung erforderlich ist: Eine Strategie, die beispielsweise auf technologischen Vorsprung baut, wird sicher an Glaubwürdigkeit einbüßen, wenn sich das Unternehmen nicht auch durch innovative Klimaschutztechnologien auszeichnet. Eine wertezentrierte Strategie andererseits wird schwerlich nur über CO2-Kompensationszertifikate unterstützt.
So erfolgt eine passgenaue Auswahl der Handlungsfelder in Abhängigkeit von der Unternehmensgesamtstrategie: von der schnellen, einfachen und günstigen Kompensation der entstehenden CO2-Emissionen über längerfristige Energieeffizienz- und Erneuerbare-Energien-Programme in der eigenen Produktion, die auch umfassendere Investitionen beinhalten, bis hin zu strategischen Programmen, die die gesamte Lieferkette sowie die Produktnutzungsphase einschließlich der Entsorgung umfassen. Technisch formuliert sind die möglichen Handlungsfelder:
- Messung oder Abschätzung der direkten sowie der indirekten CO2-Emissionen (Scopes)
- Entscheidung, welche dieser Emissionen in welchem Umfang vermindert werden sollen
- Entscheidung, ob Emissionen tatsächlich reduziert oder kompensiert werden sollen
- Überprüfung des Produktportfolios bzw. des Geschäftsmodells (Footprint)
- Entscheidung, mit welcher Fristigkeit die Maßnahmen ergriffen werden sollen
16:00 Uhr Begrüßung durch die IHK Reutlingen
16:10-17:00 Uhr Das Gebot der Neutralität: Welche Handlungsfelder ergeben sich aus dem Klimawandel für Unternehmen?
Vortrag: Dr. Andrea Falkner, Universität Ulm, Fakultät Mathematik und Wirtschaftswissenschaften, Institut Nachhaltige Unternehmensführung
17:00-17:10 Uhr kurze Pause
17:10-17:35 Uhr Praxisbericht: Bergfreunde GmbH
17:35-18:00 Uhr Praxisbericht: Sülzle Gruppe
im Anschluss Austausch & Networking
19:00 Uhr Ende der Veranstaltung
* (Änderungen vorbehalten)
IHK-Ansprechpartnerin
Tatjana Capriotti
Telefon: 07121 201-224
E-Mail: capriotti@reutlingen.ihk.de
Dr. Andrea Falkner
hat ihr Studium an der Universität Stuttgart als Diplom-Kauffrau (technisch orientierte Betriebswirtschaftslehre) abgeschlossen sowie am Alfred-Weber-Institut der Universität Heidelberg zu Produktionsnetzwerken promoviert. Von 2002 bis 2020 war sie bei der BMW AG in München tätig, zuletzt als Referentin Nachhaltigkeit im Lieferantennetzwerk mit den Schwerpunkten Ressourceneffizienz und CO2-Strategie. Sie ist Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Carbon Neutrality“ in der Automobilvereinigung Drive Sustainabiliy. Seit 2021 ist Dr. Andrea Falkner Lehrbeauftragte für Unternehmensstrategien zur Klimaneutralität im Rahmen des Studiengangs für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Ulm. Seit 2021 arbeitet sie zudem als freiberufliche Bergwanderführerin und seit 2022 als Mobilitätsmanagerin des Marktes Murnau am Staffelsee.
„Aus dem Klimawandel folgt für Unternehmen zunächst ein Gebot zur Positionierung – die Handlungsfelder ergeben sich erst aus der Haltung der Unternehmer.“
Dr. Andrea Falkner„Die Bergfreunde möchten einen einen relevanten Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem sie kontinuierlich daran arbeiten den Online-Handel klimafreundlicher zu gestalten. Dazu haben sie sich ambitionierte, wissenschaftliche Klimaschutzziele gesetzt.“
Tanja Pfeiffle„Zur Entwicklung einer effizienten Net-Zero-Strategie, ist eine präzise CO2-Bilanzierung unerlässlich. Das Fundament bildet die sorgfältige Festlegung der operativen und organisatorischen Systemgrenzen und die Durchführung einer Wesentlichkeitsanalyse der Scope 3-Emissionen. So lassen sich geeignete Maßnahmen ableiten und die Umsetzung des Klimaneutralitätsziels erfolgreich gestalten.“
Sülzle Holding GmbH & Co. KGHinweis: Besucherparkplätze auf dem IHK-Gelände sind vorhanden. Alternative Parkmöglichkeiten gibt es im etwa drei Gehminuten entfernten Parkhaus Pomologie, Alteburgstraße 11, 72762 Reutlingen.
Achtung: Der Parkautomat nimmt nur Münzgeld an!