Das chinesische Sozialkreditsystem soll zu mehr Gleichbehandlung für Unternehmen führen. Wohlverhalten soll honoriert , Fehlverhalten sanktioniert werden. Die Online-Veranstaltung gibt eine Einführung in das System und zeigt erste Erkenntnisse aus der Praxis auf.
Das Seminar findet virtuell über Zoom statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 35 Euro.
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IHK Reutlingen, Katrin Glaser, Tel. 07121 201 152, E-Mail: glaser@reutlingen.ihk.de
Das chinesische Sozialkreditsystem für Unternehmen, das vor einiger Zeit noch hohe Wellen geschlagen hatte, ist in COVID-Zeiten etwas aus dem Fokus der Schlagzeilen geraten. Die chinesische Regierung hat das Sozialkreditsystem in der Zwischenzeit jedoch mit großer Dynamik weiterentwickelt. Zuletzt hatte der chinesische Staatsrat Ende Dezember 2020 und im Mai 2021 wichtige Leitlinien und Meilensteine für die weitere Gestaltung des Systems vorgestellt.
Unternehmen sollten das Sozialkreditsystem im Chinageschäft unbedingt beachten, da negative Einträge massive Auswirkungen auf das Chinageschäft haben können. Das Social Credit System erfasst auch chinesische Niederlassungen ausländischer Firmen und ist ebenso für die Kooperation mit chinesischen Geschäftspartnern relevant.
Wichtige Bestandteile des Systems sind „rote“ und „schwarze“ Unternehmenslisten, die Bereiche wie Umweltschutz oder Steuern abdecken. Während Einträge in rote Listen zu Vergünstigungen führen sollen, können Einträge in schwarze Listen zu Einschränkungen auf allen möglichen Ebenen führen. Bei einer Aufnahme in die schwarzen Listen drohen beispielsweise verschärfte Kontrollen des Geschäftsbetriebs durch die Behörden, der Ausschluss von öffentlichen Ausschreibungen oder ein Verbot für die verantwortlichen Personen, Führungspositionen in chinesischen Tochtergesellschaften zu übernehmen.
Dr. Florian Kessler
Dr. Florian Kessler berät deutsche Unternehmen bei komplexer Vertragsgestaltung, zum Schutz des Geistigen Eigentums sowie zum internationalen Steuerrecht. Er ist Gastprofessor an der Chinesischen Universität für Politik und Recht in Peking, ausserdem ist er Schiedsrichter bei der China International Economic Trade Arbitration Commission (CIETAC).
Zu seinen beruflichen Stationen zählen u.a. Tätigkeiten beim Deutsch-Chinesischen Institut für Rechtswissenschaft in Göttingen und Nanjing sowie als Rechtsanwalt in Berlin. Von 2006 bis 2013 verantwortete er als Stellvertretender Delegierter der Deutschen Wirtschaft bei der AHK Peking die Dienstleistungen für deutsche Unternehmen beim Markteintritt in China.